Zuerst möchte ich allen Eltern nahelegen, sich nicht einfach von einem Arzt mit der Diagnose ADHS abwimmeln zu lassen. Unsere Ärzte diagnostizieren leider viel zu schnell diese „Störung“ und sie scheint eine Art ,,Modediagnose“ zu sein. Um die Diagnose ADHS zu stellen, sollte der Arzt einige andere Erkrankungen mit Sicherheit ausschließen können. Bei gleicher oder ähnlicher Symptomatik handelt es sich nicht automatisch um ADHS, sondern kann auch andere Ursachen haben. So banal es klingt: Manchmal fehlt einem sich auffällig verhaltenden Kind einfach nur eine Brille oder es hört schlecht. Es gibt aber auch andere z.T. ernstere Erkrankungen die Grund für die Symptome sein können und eine ganz andere Ursache haben. Diese müssen anders behandelt werden!
Dazu gehören hirnorganische Störungen, frühere Hirnschäden, Epilepsie, Sehstörungen, Hörstörungen, Infekte, Vergiftungen, Angststörungen, affektive Störungen, Anpassungsstörungen, Schizophrenie, Belastungsstörungen, tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Tickstörungen, Intelligenzminderung oder Störungen des Sozialverhaltens.
ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom auch Hyperkinetische Störung genannt oder als „Zappelphillip“-Syndrom bekannt.
Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter?
Ein Kind mit ADHS befindet sich in einem Teufelskreis. Es reagiert, wie es reagiert weil die Reaktion nicht oder nicht anders erlernt wurde. Diese Funktion der Affektkontrolle funktioniert nicht automatisch, für sie gibt es auch keine genetische Disposition – sie muss erworben werden durch Erfahrungen die durch das nähere Umfeld und die Bindungsperson erlernt werden. Dies geschieht in einem Bereich des Gehirns der sich am langsamsten von allen Bereichen ausbildet.
Erfahrungen die Kinder sammeln führen zu einer tieferen Verankerung im Gehirn, wenn diese mit positiven Emotionen verknüpft sind. Wenn diese Kompetenz nicht ausgebildet ist, fällt ein Kind „auffällig“ auf. Das Kind ist aber eigentlich auf der Suche nach den Kompetenzen, die noch nicht ausgereift sind. Es erfährt nun negative Aufmerksamkeit, die nicht schön ist. Die Affektkontrolle funktioniert noch nicht, und es kommt zum Ausrasten des Kindes.
Eltern geraten gerade in solchen Situationen unter Druck. Dies bringt jedoch gar nichts, denn bei Druck (der an das Kind weitergeben wird) breitet sich im Gehirn eine Erregung aus. Je höher der Druck und die Erregung sind, desto niedrigere Verhaltensweisen sind möglich. Erst wenn der Druck nachlässt ist es möglich wieder höhere Verhaltensweisen auszuführen.
Ärzte verschreiben Kindern die sich „auffällig“ verhalten oft als Mittel der Wahl Methylphenidat. Das bekanntesten sind wohl Ritalin®, Medikinet® und Concerta®.
Durch Ritalin werden Impulse unterdrückt, die unerwünschte Handlungen, u.A. das ständige Zappeln, bleiben aus. Was ebenfalls ausbleibt ist aber das Gefühl. Bekommt das Kind nun negative Rückmeldung, rastet es nicht mehr aus! Nun sollte man denken, dass das gut ist und genau das was man erreichen wollte. Falsch! Zwar wird der Impuls unterdrückt und unerwünschte Verhaltensweisen nicht mehr ausgeführt, jedoch werden auch andere Impulse und Gefühle unterdrückt. Das Schlimme daran ist, dass wir ohne das System, dass mit Methylphenidat ausgeschaltet wird nicht mehr in der Lage sind zu lernen. Um zu lernen brauchen wir positive Gefühle. Nur so können Lernerfahrungen langfristig in unserem Gehirn abgespeichert werden. Somit werden wichtige Lernerfahrungen durch Methylphenidat unmöglich.
Nimmt ein Erwachsener Methylphenidat, so ist die Einnahme zwar genauso ungesund, jedoch nicht so schädlich wie bei einem Kind, da er sämtliche Verhaltensweisen zuvor erlernt hat. Dennoch ist auch ihm nicht möglich während der Einnahme neue Lernerfahrungen zu machen. Erwachsene missbrauchen es häufig als Aufputschmittel.
Wird Methylphenidat nach Jahren abgesetzt (oft tun Jugendliche es selbst in der Pubertät, weil sie sich selbst nicht spüren und komisch fühlen) sind die benötigten Kompetenzen nicht vorhanden. Es kann nun also passieren, das ein 14-jähriger der nun nicht mit den Gefühlen die er plötzlich erlebt umgehen kann ständig ausrastet.
Umso schlimmer ist es das Methylphenidat oft als einzige Rettung gesehen wird, das Kinder in unserer Gesellschaft vor dem Untergang rettet. Es hat zudem viele Nebenwirkungen wie Übelkeit, Einschlafstörungen, Appetitminderung, Kopfschmerzen, Schwindel, Störung des emotionalen Erlebens und Gewichtsverlust.
Es macht abhängig und fällt in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz!
Ich möchte, dass Eltern kritischer hinterfragen, was mit ihrem Kind los ist. Aber egal was ihrem Kind fehlt, es gibt einen Weg den sie mit ihrem Kind gemeinsam gehen können, wenn es auch nicht immer der kürzeste und einfachste ist. Glauben Sie an Ihr Kind und seine Fähigkeiten.
Es gibt einiges was sie selbst tun können: Dazu gehört, dem Kind ausreichend körperliche Aktivität zu ermöglichen, ein geregelter Tagesablauf und die Verminderung von zu vielen Reizen.
Weitere Hilfen kann man in einer psychotherapeutischen Begleitung finden: Dort kann das Kind lernen problematisches Verhalten zu erkennen und zu verändern. Für Eltern gibt es eine Art Elterntraining bei dem problematische familiäre Verhältnisse und eine schlechte Eltern-Kind-Bindung bearbeitet werden können.
ADHS kann die Folge von Erziehungsfehlern sein!
Besonders interessant: Der Erfinder des ADHS Syndroms Leon Eisenberg hat kurz vor seinem Tod zugegeben, dass es ADHS gar nicht gibt, sondern ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung ist (Link zum Artikel). Als psychisch krank wird definiert, was gegen bestimmte Regeln verstößt und von Normen abweicht. Er sagt selbst: ,,Kinderpsychiater müssten viel gründlicher die psychosozialen Gründe ermitteln, die zu Verhaltensauffälligkeiten führen können“.
Und wer hätte es gedacht, die Modediagnose ADHS ist vor allem eins, ein riesiges Geschäft für die Pharmaindustrie und für die Ärzte die es diagnostizieren.